Darnstedt, Johann Adolph
(1769 Auma - 1844 Dresden). Deutscher Landschaftszeichner und Radierer. Kam 1784 nach Dresden, wo er Zeichenunterricht an der Kunstakademie nahm, um ab 1790 beim Hofkupferstecher Christian Gottfried Schultze zu studieren. Arbeitete nach dem Studium als Stecher in Dresden und brachte zunächst 1796 die Folge "16 Stück Landschaften nach der Natur aus dem Plauenschen Grunde" heraus. Zwei um 1801 radierte Blätter nach Dietricy ("Der Weise" und "Der Weise unter den Hirten") erbrachten ihm die Empfehlung des Akademiedirektors Graf Marcolini für eine jährliche Besoldung durch den sächsischen König, die er ab 1804 erhielt. 1811 Ernennung zum Mitglied der Dresdner Akademie, es folgten die Akademien in Berlin, Mailand, Kopenhagen und St. Petersburg. 1815 Ernennung zum außerordentlichen Professor. Strebte vergeblich die Nachfolge Adrian Zinggs in dessen ordentliche Professur an. Erkrankte 1819 durch Überanstrengung bei der Arbeit an der nach Domenico Quaglio gefertigten Platte "Ansicht der Domkirche zu Köln" am schwarzen Star und erblindete zunehmend, weshalb er 1829 in den Ruhestand trat. Darnstedt zählt zu den besten Landschaftsradierern seiner Zeit. Sein Werk fand u.a. die Anerkennung Goethes. Seine Blätter nach Johann Georg Wagner, Johann Christian Klengel oder auch Philipp Otto Runge ("Die Tageszeiten", 1803–05) suchen ihresgleichen. Für den Dresdner Gelehrten Wilhelm Gottlieb Becker (1753-1813) schuf er zahlreiche Illustrationen: So für dessen "Taschenbuch", das "Augusteum", das "Seifersdorfer Tal" (1792), schließlich 40 Kupfer nach eigener Zeichnung zu Beckers Beschreibung des Plauenschen Grundes (1799).